Route du Rhum

Ausgangs- und Zielhafen der Route du Rhum beidseits des Atlantiks
Plakette an der Grouin-Landspitze: 1978 von Michel ETEVENON ins Leben gerufen, beginnt die Route de Rhum alle vier Jahre an dieser Landspitze
Felsen der Grouin-Landspitze bei Saint-Malo
Pointe-à-Pitre in Guadeloupe

Die Route du Rhum – Destination Guadeloupe (französisch für Rum-Route – Ziel Guadeloupe) ist eine Transatlantik-Einhand-Segelregatta (d. h. ein Wettbewerb für allein segelnde Sportler), die seit 1978 alle vier Jahre im Oktober/November ausgetragen wird. Die Regattaroute führt von der Grouin-Landspitze im Norden von Cancale vor dem französischen Saint-Malo zum 3.540 Seemeilen (ca. 6.500 Kilometer) entfernten Pointe-à-Pitre im französischen Übersee-Gebiet Guadeloupe; wie bei allen Regatten kann die tatsächlich gesegelte Strecke der Teilnehmer deutlich über dieser kürzestmöglichen Strecke liegen.

Obwohl bereits seit der ersten Regattaauflage 1978 Mehrrumpfboote mitsegelten, verkürzten sich die Segelzeiten von Veranstaltung zu Veranstaltung. Von 1978 bis 2006 hat sich die Zeit des Siegers gedrittelt. Das soll vor allem auf Materialverbesserungen und bessere Wettervorhersage- und Routingsysteme zurückgehen.

Die Teilnehmer der „Route du Rhum“ kommen vornehmlich aus Frankreich. Dort genießt die Regatta einen sehr guten Ruf und gilt geradezu als legendär. Bei jeder Ausrichtung (alle vier Jahre) geht ein Großteil der in Frankreich hochverehrten französischen Segelprofis an den Start. Sie gilt als Vorbereitungsregatta für die ebenfalls alle vier Jahre stattfindende Vendée Globe. Unter den Preisträgern waren aber wiederholt auch Angehörige anderer Nationalitäten. Nachdem der anfangs gesamtführende Franzose Alain Colas am 16. September 1978 mit seinem Schiff „Manureva“ in einem Zyklon verschollen war, siegte der Kanadier Mike Birch bereits bei der ersten Ausrichtung der Regatta nach 23 Tagen mit 98 Sekunden Vorsprung auf den Franzosen Michel Malinovsky. Birch hatte Malinovski erst kurz vor dem Zieleinlauf, bei dem leichte Winde herrschten, überholt.[1] Dem französisch-schweizerischen Segler Laurent Bourgnon gelang es als bisher einzigem Segler, zweimal die Gesamtwertung der „Route du Rhum“ zu gewinnen (1994 und 1998). Bereits 1990 hatte der damals 24-jährige den dritten Platz errungen. Im Jahr 1990 siegte erstmals eine Frau. Die Französin Florence Arthaud stellte mit ihrem Sieg sogar die Bestzeit ein und überquerte mit ihrem Trimaran „Groupe Pierre 1er“ die Ziellinie nach nur 14 Tagen und 10 Stunden. Die britische Rekordseglerin Ellen MacArthur gewann 1998 in der Klasse der 50-Fuß-Boote und 2002 in der IMOCA-60-Klasse. Bei ihrem Sieg 2002 hatte sie weniger als 6 Stunden Rückstand auf den schnellsten Trimaran.

  1. (keine Autorenangabe; 2. September 2010). 1978: La Transat de la Liberté (Memento vom 23. November 2011 im Internet Archive) Website der Route du Rhum (abgerufen am 2. September 2010)

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